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sagt man, mehr als eine halbe Million Gulden an Handelsgefällen ein. Auch die elsässischen Städte treiben einen äußerst gewinnreichen Handel, und insbesondere ist Straßburg ungemein reich."
Ilber Straßburg, Kolmar und die kleinen elsässischen Städte, über Basel, Konstanz, Gens ergoß sich der Handel ins Innere von Frankreich, über Marseille an die Küste des Mittelmeeres; gegen Norden den Rhein hinab über dessen Mündungen hinaus; gegen Nordosten durch Mitteldeutschland in das Gebiet der Elbe und der Ostsee: gegen Osten durch Vermittelung fränkischer und schwäbischer Ltädte in die Länder der Donau: gegen Süden durch die schweizerischen Alpen nach Genua, Venedig. Mailand, Lncca und Florenz. Über die Pässe der schweizerischen und tirolischen Alpen bildeten die süddeutschen Kaufleute die Brücke zwischen dem Süden Europas und dem Nordosten des Reiches und den diesem angrenzenden slavischen Völkerschaften.
Von größtem Einflüsse war insbesondere der Handel mit Venedig. Das dortige Kaufhaus der Teutschen, das sogenannte Fondaeo oder Fontego, seit seinem Neubau im Jahre 1505 an Umfang dem hanseatischen Lagerhaus in Antwerpen vergleichbar, enthielt anszer den Lagerräumen und Kaufläden die Wohnungen der deutschen Kaufleute und war zugleich die Herberge für die deutschen Reisenden rmd Pilger.*) Während der Blütezeit des deutsch-veuetianischeu Handels im fünfzehnten Jahrhundert traf man dort gleichzeitig gemeiniglich hundert deutsche Kaufleute an. Im Jahre 1484 veranschlagte Felix Fabri von lllm die jährliche Zolleinnahme Venedigs für die nach Deutschland gehenden Waren auf zwanzigtausend Dukaten, und doch würde noch vieles hinter dem Rücken der Zolleinnehmer fortgeschafft. Gegenstände der Ausfuhr nach Deutschland waren hauptsächlich Gewürze, Feigen und andere Südfrüchte, Pfeffer, seidene Tücher und Decken, kostbare ans Seide und Goldfaden gewobene ötoffe, Glas und Glaswaren. Dagegen brachten die Deutschen die Ausbeute der deutschen Bergwerke, Eisen, Kupfer, Blei,
*) Es steht noch jetzt im belebtesten und gewerbreichsten Teile der Stadt am Canal g mit de itt der Nähe der Rialtobrücke.
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Extrahierte Personennamen: Kolmar Felix_Fabri Felix
Extrahierte Ortsnamen: Basel Konstanz Frankreich Rhein Ostsee Donau Genua Venedig Mailand Lncca Florenz Europas Venedig Antwerpen Venedigs Deutschland Deutschland
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87
Zinn, Gold und Silber; von den Gewerbserzeugnissen vorzugsweise Leder, Hornwaren, Wollenzeuge, Leinwand, auch Pelzwerk aller Art nach Venedig und überhaupt nach Italien.
Unter den Städten, welche den Handel zwischen Venedig und Deutschland vermittelten, stehen Regensburg, Augsburg, Ulm, Nürnberg und Lübeck oben an. Noch im sechzehnten Jahrhundert, nachdem der Handel schon in Verfall geraten, schickten die Augsburger ihre jungen Kaufleute nach Venedig wie auf eine hohe Schule der Handelswissenschaft: die Fugger, Welser, Baumgartner, Herwart, Rem und andere hatten dort bleibende Comptoire.
Aber nicht bloß einzelne deutsche Städte suchten „des heiligen . reiches Hantierung" bis an das Mittelmeer zu erstrecken und dadurch zu einem Mittelpunkte des Welthandels, des Verkehrs zwischen der nördlichen und östlichen Hälfte Europas zu machen, sondern
-c,s gesamte Bürgertum von Oberdeutschland, alle Städte von der
Grenze Frankreichs jenseit des Oberrheins, von den Vogesen an längs des Maines und der Donau bis zur ungarischen Grenze nahmen mit gleichem Eifer und gleicher Beharrlichkeit au dieser Vermittelung teil. Die oberalemannischen Gemeinden so gut wie die Bewohner des Elsasses, des Oberrheins und Bodensees und
die von Schwaben, Franken, Bayern und den österreichischen Erb-
enden leiteten aus der lebhaften Handelsverbindung mit Italien und der Levante die Hauptquellen ihres Reichtumes und ihres gewerblichen Aufschwunges.
Bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts war demnach Deutschland der Brennpunkt des Welthandels und der Stapelplatz und Weltmarkt für die Erzeugnisse der Natur und der Menschen, indem es nicht allein über die Nord- und Ostsee durch seine Hansa gebot, sondern auch das Mittelmeer und dessen Handelsströmuugeu durch die Beherrschung sämtlicher Alpenpässe und Straßen in den eigenen Verkehr aufs innigste verflochten hatte. Der gemeinsame Handelsplatz von Ober- und Unterdeutschland war Frankfurt am Main. Auf die Frankfurter Messe, schreibt Hieronymus Münzer im Jahre 1495, „strömen Kaufleute zusammen aus den Niederlanden , ans Flandern, England, Polen, Böhmen, Italien und
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27
und die Sparren des Daches sah, und auf den Herd, dessen Rauch durch eine Öffnung der Decke zog. An den Seiten waren Verschlage und geschlossene Räume; saßen die dienenden Frauen nicht in gesonderter Wohnung, so arbeiteten sie getrennt in zweien dieser Räume, von denen der eine bessere Ehre hatte. Neben dem Haus lagen Scheuern, Ställe und offene Schuppen, auch das Badehaus wird häufig erwähnt. Ferner die Kemenate (caminata), ein heizbarer Raum ohne Herd für Frauen. Kostbarkeiten u. s. w. Auf dem Herrensitz eines Großen standen noch andere Gebäude für gastliche Bewirtung, darunter eine große Halle mit Rampe oder Stufen: der Palast; sein Dach wurde durch Holzsäulen getragen, längs den Wänden lief eine Bühne mit den Ehrensitzen für die vornehmen Gäste und Frauen. Anders erhob sich das alemannische Hans mit flachem vorspringenden Dach und Holzgalerien, der Ahn des jetzigen Schweizerhauses; wir dürfen annehmen, daß der Thüringer schon damals, wie durch die späteren Jahrhunderte, auf dem festgestampften Lehm seines Hansflurs saß, von welchem die vornehmsten Teile des Hauses, Frauenraum und Schlafstellen mit erhöhtem Boden und Thüren abgeschlossen waren. Nicht weniger altertümlich breitete das altsächsische Haus sein großes Strohdach mit den Pferdeköpfen am Giebel über Diele, Herd. Schlafräume und Viehstülle; denn enger schloß sich in dem Einzelgehöft das Hauswesen um die Häupter der Menschen und Tiere.
Aber neben der deutschen Wohnung war damals im Westen und Süden auch aus dem Lande der römische Turmbau nicht selten. In den Vorbergen der Alpen, im Zehntland und ans den Rhein-hügeln ragten überall die alten Türme der Römer, viereckige Warten mit mehren Stockwerken, um deren oberste eine hölzerne Galerie lief; die Eingangsthür lag zuweilen hoch über dem Boden, so daß man nur mit einer Leiter herankommen konnte; dann waren die Stockwerke auch im Innern wohl durch Leitern verbunden, welche abgenommen, Verteidigung von oben gegen den eindringenden Feind gestatteten. Diesen Steinturm umschloß ein Pfahlwerk und Graben. Auch wo die Mauer größerer Kastelle mit ihren Zinnen und Türmen dauerte, waren in dem engen Bezirk,
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29
hohe Strafe. Auch Weinberge waren an der Mosel, am Rhein, in Bayern, man hielt auf gute Reben, der unfreie Winzer hatte sie in Pflege. Sorgfältig Versteint waren die Äcker oder durch lebende Hecken umschlossen, die Gärten aber durch Zäune, welche aus Knüppeln oder Pfählen in Brusthöhe errichtet sein sollten. Gepflügt ward mit Pferden und Ochsen, mit Geld gestraft wurde, wer abackerte, ebenso wer einen verbotenen Fußsteig ging. Schon um 600 wird es alte Sitte genannt, dies Verbot durch eine wippende Rute oder ein aufgestecktes Strohbündel zu bezeichnen. Im Felde wurden die vier großen Getreidesorten des deutschen
Himmels in der alten Dreifelderwirtschaft gebaut, auf dem alten Römergebiet an der Donau, unter Schwaben und Alemannen hatte sich daneben der Spelt, die römische Frucht für weißes Mehl erhalten, sie dauert dort noch heut. Außerdem wurden Flachs, Rüben, Bohnen, Erbsen und Linsen gesäet, und wer in ein solches Flurstück einfiel, der wurde gestraft; aber schon damals verboten die Bayern, den Felddieb zu pfänden.
Immer noch gab die Viehzucht dem Landwirt die besten Erträge. Obenan stand die Schweinezucht; der Sauhirt mit seinem Knaben war der wildeste Genosse des Hofes, denn er hauste unter seiner Herde, die er durch Hund und Horn bändigte, während langer Sommerzeit im Eichen- und Buchenwald; dort baute er
seiner Herde eine Baracke ans Baumrinde zum Schutz gegen Unwetter, und er und sein Hund hatten harte Kämpfe mit den Wölfen zu bestehen. Die größte Freude des Landmanns war die Zncht seiner Rosse, in sehr hohem Preis standen die Hengste, welche zum Krieg tauglich waren, sie weideten, die Füße an Leinen gekoppelt; schwer büßte, wer sie von der Weide stahl; anch die Betrügereien der Roßtäuscher waren wohlbekannt, und das Gesetz suchte vor ihnen zu schützen. Allem Vieh banden die Süddeutschen tönende Schellen um den Hals, die Franken auch den Schweinen im Laubwald. Zahlreicher als jetzt flatterte in den Höfen das Geflügel;
obenan in Ehre stand mit seinen Hühnern der Haushahn, der durch besonderes Wehrgeld geschützt war, außerdem Schwäne und sogar Kraniche, welche bis zum dreißigjährigen Kriege als strenge Gebieter
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321
reitende Artillerie und fiel mit 13 Bataillonen und 7 Batterieen dem die Sachsen heftig bedrängenden Feinde in die linke Flanke. Derselbe wich in und über den Grund zurück und suchte sich in dem Bois de la Garenne zu verbergen.
Mittlerweile hatte eine ganz eigentümliche Erscheinung unsere Aufmerksamkeit erregt. Während des Geschützkampfes gegen die Franzosen auf dem Calvaire d'jlly war weit hinter demselben in blauer Ferne auf dem Ardennengebirge am Horizont Bewegung in der Luft gesehen worden. Gute Fernrohre ließen diese Bewegung als Geschützfeuer erkennen, das von den Höhen von Floing und St. Menges her, in der Richtung nach uns zu, abgegeben wurde. Ta die Entfernung über eine Meile betrug, so konnten diese Geschütze nicht nach uns, sondern nur nach dem vor uns befindlichen Feinde schieße», mußten also preußische sein. Es schien uns erst unglaublich, daß der Feind den Kronprinzen von Preußen unbe-lüftigt bei Donchery über die Maas gelaffen, noch unglaublicher, daß er ihm den Eugweg von St. Albert überlassen haben sollte. Es dauerte daher einige Zeit, bis wir glauben konnten, was wir deutlich sahen. Es war 11 Uhr. Nach der Karte konnte der Kronprinz so weit marschiert seiu. Und er war es! Da stand er uns gegenüber! Seine Geschütze feuerten! Wir hatten den Feind mit Kanonen ringsum eingeschlossen!
Ter Prinz von Württemberg traf jetzt Maßregeln, um den truppen des Kronprinzen die Hand zu reichen und so den Kreis zu schließen; denn noch trennte eine Entfernung von einer Meile unfern rechten Flügel vom linken des Kronprinzen, wenn auch dieser offene 4.eil des Kreises durch die belgische Grenze gebildet ward. Es war immer besser, wenn wir dem Feinde auch deu Weg nach Belgien verlegten, vou wo er doch möglicherweise wieder feindlich gegen uns auftreten konnte. Es erhielt daher die Kavalleriedivifion den Befehl, am Südfuß der Ardennen vorzugehen und, mit dein Rücke» gegen die belgische Grenze ausgestellt, die Verbindung mit der Armee unseres Kronprinzen herzustellen. Um zugleich die Ent-feruuug zu vermindern, rückte das Corps vor. Die Gardefüsiliere nahmen Givonne im Finge. Sobald uns der Besitz des Dorfes
Bilder deutscher Kultur und Geschichte. 91
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Gebirge. 45
und zeigen weiter nichts als Riedgras, Torfgruben, Moos und
Torfziegel. Die Einwohner in den zerstreut umherliegenden,
kleinen und ärmlichen Häusern ^eben meist nur vom Torfstich. —
Von den Hochebenen sind in Süddeutschland noch zu be-
merken: die obere Donau ebene, die fränkische und
schwäbische Ebene.
Die obere D o n a u e b e n e ist die Fortsetzung der
1000—1200 F. hoch gelegenen schweizerischen Hochebene,
welche von der untern Aar durchflossen wird und sich vom
Genfersee bis zum Bodensee erstreckt. Die Donauebene selbst
reicht im S. an den Nordfuß der Alpen, ostwärts bis an
die Jnnmündung und nordwärts bis an die Donau, und
ist 1000 F. über dem Meeresspiegel gelegen. Auf ihr be-
findet sich die Wasserscheide zwischen der Nordsee und dem
schwarzen Meere in einem sumpfigen Hügellande zwischen der
oberen Donau und dem Bodensee.
Der Jlüs.
Die fränkische Hochebene breitet sich nördlich von
der Donau zu beiden Seiten der Naab und des untern
Regen aus, reicht nordwärts bis an den Main, ostwärts
bis an den Böhmerwald, und westwärts macht der fränkische
Jura die Grenze. Diese Hochebene ist eigentlich eine Fort-
setzung der vorhergehenden, nur etwas niedriger.
Die schwäbische Hochebene liegt zu beiden Seiten
des N e ck a r und wird begrenzt vom Schwarzwalde und
Odenwalde im W., vom schwäbischen und fränkischen Jura
im O. und reicht im N. bis an den Main. Sie ist noch
niedriger, als die vorgenannte Hochebene, nämlich nur 600
bis 800 F. ilber dein Meere gelegen.
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Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Donau Nordsee Donau Donau Main Böhmerwald Odenwalde Main
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Gewässer. 49
Franzosen, sondern Deutsche; denn dieser Theil Frankreichs,
der Elsaß genannt, gehörte ursprünglich zu Deutschland.
Zwischen dem Schwarzwalde und dem Odenwalde kommt
der schiffbare Neckar aus Schwaben daher und vereinigt
sich bei Mannheim mit dem schon sehr breiten und tiefen
Rhein. Noch' größer ist der Zufluß, welchen der vom Fichtel-
gebirge kommende Main, der Bundesfestung Mainz gegen-
über, dem Rhein zuführt. Hier ist derselbe bereits 1800'
breit. Unterhalb Mainz rücken die Berge näher zusammen
und bilden um den stillen Fluß her den köstlichen, gesegneten
und durch seine Weinkultur berühmten Rh ein ga u, wo der
Steinberger, Markobrunner,
Rüdesheimer, Geisenheimer,
Aßmannshauser und Johan-
■ nisberger, letzterer auf einer
Strecke von 55 Morgen,
' wächst. Schöner und sehens-
werther, als diese Gegend,
sind die Rheinufer von Bingen
an, wo der Fluß die Nahe
aufnimmt und eine Strecke
die Grenze zwischen Preußen
auf der linken und Nassau
auf der rechten Seite bildet und dann ganz in die Rhein-
provinz eintritt. Die Nahe begrenzt nach S. hin den
Hundsrück, welcher am Einflüsse der Nahe steil an den
Rhein herantritt und ihn mit seinen hohen Felsen und Hü-
geln bis Koblenz begleitet. Während so auf der Wseite
der Hundsrück den Strom einengt, bilden die Höhen des
Taunus auf der nassauischen Seite eben so jähe und
steil abfallende Uferränder. Die Berge des rechten Ufers
sind mit Weingärten, welche terrassenförmig über einander
stehen, die des linken Ufers mit Wald bedeckt. Auf dem
Gipfel des Felsenberges, wo die Blume des rüdesheimer
Weines wächst, liegen die Ruinen des Schlosses Ehrenfels,
Geißler, Deutschland. 2te Aufl. 4
Der Fuchs.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Schwaben Mannheim Rhein Main Rhein Mainz Rüdesheimer Johan- Nassau Rhein- Rhein Koblenz Taunus Ehrenfels Deutschland
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
18
Gebirge.
Zu beantworten:
Welcher Theil Deutschlands ist gebirgig, welcher eben? — Welche
Punkte kann man als Hanptknoten aller deutschen Gebirge betrachten? —
Welche Flüsse entsendet das Fichtelgebirge? — Nenne die höchsten Er-
hebungen dieses Gebirges! — Welches Gebirge erstreckt sich nach No.
vom Fichtelgebirge aus? — Woran ist dieses Gebirge reich? — Nenne
die höchsten Punkte des Erzgebirges! — Welche Gebirge schließen sich ans
Erzgebirge an? — Nenne die vorzüglichsten Höhen a) des Lausitzer-, b)
des Jser-, c) des Riesengebirges! — Welche Flüsse haben auf dem Riesen-
gebirge ihre Quellen und ans welcher Seite? — Nenne die Producte,
welche diesem Gebirge vorzüglich angehören! — Nenne die höchsten Punkte
der Sudeten im engern Sinne! — Welche Flüsse haben ihren Ursprung
hier?
Vom Fichtelgebirge zieht sich nach So. der Böhmer-
wald, durch die Eger vom Erzgebirge und durch die
Wald-Naab und Wontrop vom Fichtelgebirge geschieden.
Durch seinen in Erstaunen setzenden Umfang und andere
Eigenthümlichkeiten gehört der Böhmerwald zu den inter-
essantesten Theilen Deutschlands. Dreißig Meilen weit er-
streckt er sich vom sächsischen Voigtlande bis nach Ober-
österreich hinab, in einzelnen Gipfeln bis 4200, 4300 und
4600 F. aufragend, bald verhältnißmäßig schmal, bald mit
mächtigen Ausläufern weit nach Baiern und Böhmen hin-
eingreifend. Von den beiden Haupttheilen, in welche der
Wald zerfällt, ist die viel kleinere nördlichere Hälfte noch
am besuchtesten, da sie in der Nähe besuchter Bäder (Ma-
rienbad, Franzensbad) liegt. In die südliche Hälfte, welche
. gerade die größten landschaftlichen Schönheiten darbietet,
verirrt sich dagegen selten der Fuß eines Fremden. Die
Grenze zwischen diesen beiden Hälften befindet sich fast in
der Mitte, und wird durch eine 3 Meilen breite, theilweise
durch kleinere Bergmassen ausgefüllte Tiefebene gebildet. In
seiner Südhälfte besitzt der Böhmerwald noch wirkliche Ur-
wälder.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
66 Gewässer.
Wienerwald, links die mährischen Höhen. Darauf tritt die
Donau in ein größero Tiefland, in das österreichische
mit dem Marchfelde, ein, wo die Ufer der Donau flach
sind. Von hier ab tritt sie in das Königreich Ungarn,
durchströmt Serbien und die Türkei, und ergießt sich in
das schwarze Meer.
Die ganze Länge der Donau beträgt 365 M., wovon
jedoch nur 130 M. auf Deutschland kommen.
Deutsche Nebenflüsse:
links.
Die Schmiech, die Lauchart,
die Lauter, Blau und Egge,
kleine württembergische Flüsse, welche
von der rauhen Alp kommen.
Die Wernitz, die Altmühl,
die Lader, bairische Flüsse.
Die Naab kommt vom Fichtel-
gebirge ans vier Quellen, Heide-
naab, Schweinenaab, Fichtelnaab und
Waldnaab. Sie nimmt rechts die
Vils, links die Pfreimt und
Schwarz ach ans.
Der Regen entsteht aus dem
schwarzen (südlich) und weißen
(nördlich) Regen, welche beide vom
Böhmerwalde kommen. Er ist 22 M.
lang.
Die Jlz, kleiner Fluß, kommt
vom Böhmerwalde.
Die March entspringt am Sab-
hange des glatzer Schneegebirges, ist
74 M. lang.
rechts.
Die Ablach, Ranjach,
Westernach, Roth, kleine Flüsse.
Die Iller hat ihre Quelle in
den algauer Alpen, ist 22 M. lang
und wird von Kempten an mit
Kähnen und Flößen befahren.
Die Günz, die Mindel, die
Zusan, die Schmutter, kleine
bairische Flüsse.
Der Lech entspringt an der
rothen Wand der algauer Alpen
und hat eine Länge von 33 M. Er
nimmt links die Wer.tach mit der
Sinket auf.
Die Isar hat ihre Quelle in
den algauer Alpen, N. von Inns-
bruck. Sie nimmt links die Loisa ch,
die aus dem Ammersee kommende
Ammer mit der Wurm rechts
und Glen links auf. 40 M. lang
und wird bei Tölz schiffbar.
Die Vils, 9 M. lang.
Der Inn, siehe unten.
Die Traun entsteht aus der Vereinigung desjschel und Go sau,
ist 24 M. lang und schiffbar.
Die Ens hat ihre Quelle in den salzburger Alpen und ist für
kleine Fahrzeuge fahrbar. 38 M. lang.
Die Wien, ein kleines Flüßchen, welches der Kaiserstadt den Namen
giebt. 8 M. lang.
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Extrahierte Personennamen: Schwarz Roth
Extrahierte Ortsnamen: Wienerwald Donau Ungarn Serbien Donau Deutschland Westernach Vils Wien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
52 Gewässer.
Die Wipper oder W^pche-r entspringt am sauerländischen Gebirge
und mündet, ohne schiffbar zu sein, nördlich von Mühlheim.
Die H-U-h-r hat ihre Quelle am Rothlagergebirge, ist schiffbar und
mündet bei Ruhrort, 26 M. l. Sie nimmt rechts die Mönne und
links die Lenne auf.
Die Qup-Pe kommt vom teutoburger Walde,, wird bei Lippstadt
schiffbar und geht südlich von Wesel dem Rheine zu. 35 M. l.
Die alte Assel kommt aus der Gegend von Wesel, geht bald nach
Holland über und mündet in den Rheinarm Assel.
Alußgebiet der Mosel.
Die Mosel, der größte Nebenfluß des Rheins auf seiner linken
Seite, entspringt am Wabhange der Vog ese n in Frankreich. Die Schiff-
fahrt auf derselben ist zwar wegen der vielen Krümmungen, die sie im
Preußischen macht, sehr langsam, aber dennoch sehr angenehm; denn das
Thal mit seinen Höhen prangt weit und breit im Schmucke der Reben.
Die Bergabhänge sind höher, als am Rheine. Das ganze Moselthal soll
in besonders guten Jahren 600,000 Ohm Weins erzeugen.
Rechts nimmt die Mosel unweit Trier die Saar, dann links die
Sure oder Sauer, Kitt, Salm, Lie ser und Etz auf. Ihre Länge
beträgt 65 M., ihr Flußgebiet 500 Qm.
2) Die Ems (Küstenfluß), welche auf dem teutoburger
Walde in Westphalen, unweit Bielefeld, entspringt und nach-
dem sie von der rechten Seite die 27 M. lange Ha ase,
die Bever, die Aa und die schiffbare Leda ausgenommen
hat, ergießt sie sich durch den Dollart (Meerbusen) in
die Nordsee. Sie ist schiffbar. Ebbe und Fluth werden in
ihr weit hinauf verspürt. Ihre Länge beträgt 5l M.
3) Die Wcser erhält ihren Namen bei Vereinigung der
beiden schiffbaren Flüsse Fulda und Werra, wovon die
erstere auf der Rhön, die andere auf dem Thüringerwalde
entspringt. Sie bringen die Gewässer Hessens und Thüringens
zusammen, und der durch ihre Vereinigung bei Minden
entstandene Strom drängt sich zwar anfangs durchs Gebirge,
zuletzt durch die westphälische Pforte, fließt aber dann in
ebenem Lande in die Nordsee. An ihrer Mündung, wo sie
das Oldenburgische von Hannover trennt, erweitert sie sich
durch die eindringende See zu einer Art Meerbusen, welcher
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Extrahierte Personennamen: Salm
Extrahierte Ortsnamen: Mühlheim Ruhrort Lippstadt Wesel Rheine Wesel Holland Rheinarm_Assel Rheins Frankreich Rheine Westphalen Bielefeld Nordsee Fulda Hessens Nordsee Hannover